Außerschulische Lernorte: Auschwitz und Krakau

Da ich aber mit Start dieses Blogs meine bisher betriebene Webseite einstelle und es schade fände, wenn diese meines Erachtens hilfreiche Handreichung dadurch nicht mehr zugänglich wären, nutze ich den Blog, um sie erneut online zu stellen.

Es handelt sich dabei um einen Reader, der im Anschluss an eine einwöchige Fortbildung im Frühjahr 2007 in Krakau und Auschwitz entstanden ist. Das Angebot wurde von DPJW und Robert-Bosch-Stiftung gefördert und richtete sich an ehemalige Stipendiaten vor allem aus dem Programm Völkerständigung macht Schule.

Unter dem Thema „Mit Schülern auf den Spuren des Holocausts und jüdisches ebens in Polen“ sollten Referendare und junge Lehrkräften vor Ort die Möglichkeiten für Gedenkstättenfahrten kennen lernen, die neben dem Ort der Vernichtung auch (ehemalige) Orte jüdischen Lebens, wie z.B. Kazimierz, einbeziehen sollten. Dies war uns wichtig, da wir denken, dass Schülern heute nicht bewusst ist, was „jüdisches Leben“ in Europa vor dem 2. Weltkrieg bedeutet hat. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen, gehört meines Erachtens zu einem gelungenen Unterricht über den Holocaust dazu.

Resultat der Fortbildung war ein Reader, der hier zum Download angeboten wird und neben allgemeinen Informationen wie Adressen auch Vorschläge zur Vorbereitung und Durchführung einer Fahrt mit Schülern nach Auschwitz urd Krakau enthält. Die Textsammlung darüber hinaus u.a. eine kurze Reflektion zum Filmeinsatz zur Vorbereitung und während des Aufenthalts, Ideen für Stadtrallyes und Auflockerungsspiele.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Teilnehmer, ohne die weder die Fortbildung noch der Reader möglich gewesen wären.

Reader Gedenkstättenfahrten.pdf

Deutsche Kolonialherrschaft in Ruanda

Bis 1916 gehörte Ruanda zu Deutsch-Ostafrika. Das Arbeitsblatt versucht den afrikanischen Stimmen einen Raum zu geben und sie mit den offiziellen Berichten der Europäer in Kontrast zu setzen.

Dies scheint immer noch weitgehend ein Manko der Darstellung der afrikanischen Geschichte in deutschen Geschichtsbüchern. Auch die Kritik an Kolonialismus und Imperialismus bleibt auf die europäische Perspektive beschränkt. Die „wilden Schwarzen“ werden zu „armen Opfern“ europäischen Expansionsdrangs bleiben aber weiterhin nur Objekte europäischer Geschichtsdarstellung.

Die Reichsflagge wurde in Ruanda zunächst von Forschungsreisenden gehisst. Auf der Berliner Konferenz war Afrika zwischen den europäischen Mächten aufgeteilt worden. Zur Erkundung künftiger „Schutzgebiete“ setzte die Regierung und die Deutsche Geographische Gesellschaft Offiziere private Reisende ein. Die Berichte, die diese Männer über Afrika lieferten, beeinflussten die spätere deutsche Kolonialverwaltung sehr stark.

Das Arbeitsblatt stellt den Versuch da, am Beispiel Ruandas die Darstellung der Kolonialzeit um die afrikanische Perspektive im Sinne einer Multiperspektivät zu ergänzen. Dabei wird in dem kurzen Textausschnitt die Handlungsstrategien der Ruander deutlich, die den Deutschen keineswegs so „naiv“ begegneten, wie die Berichte der Deutschen suggerieren.

Auch die Relatitivät der Zuschreibung von schwarz und weiß als konträre Hautfarben kann durch die ruandische Wahrnehmung der Deutschen als „rote Männer“ thematisiert werden. Vertiefend bietet sich anschließend eine kritische Diskussion der Hamitentheorie sowie der Erfindung der Tutsi als „Rasse“ mit hellerer Hautfarbe an.

Download Arbeitsblatt Kolonialherrschaft Ruanda


Weiterlesen