Technisch und ästhetisch sehenswerter Animationsfilm, der die Geschichte Polens von ihren Anfängen bis heute in acht Minuten zeigt. Geschichtskulturell höchst interessant, da der Film für die Expo 2010 geschaffen und somit quasi eine Art offizielles historisches Selbstverständnis wiedergibt. Da ohne Text und nur mit (pathetischer) Musik unterlegt, ließe sich der Film auch als geschichtskulturelles Zeugnis im Geschichtsunterricht einsetzen. Inhaltlich bietet der Film eine Art klassische Nationalgeschichte, wie es sie in Deutschland nicht (mehr) gibt: (christlicher) Gründungsmythos, Schlachten (gewonnene und verlorene), Helden und Pathos:
Passend dazu der Hinweis auf die letzte Ausgabe der stets sehr lesenswerten Polen-Analysen (Ausgabe Nr. 74) des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt zum Thema „Patriotismus in Polen“ (hier als PDF downloadbar).
Historische Spielfilme erfreuten sich schon vor Jahrzehnten großer Beliebtheit und auch in den letzten Jahren strömten Millionen Zuschauer in die Kinos, um „Der Untergang“, „Das Leben der Anderen“, „Inglourious Basterds“ oder „Die Päpstin“ zu sehen.
Angesichts der großen alltagsgeschichtlichen Bedeutung dieses Mediums möchte ich im Rahmen meiner Masterarbeit mithilfe einer Online-Befragung den Einsatz historischer Spielfilme im Geschichtsunterricht untersuchen.
Hierzu suche ich möglichst viele Teilnehmer – meine Befragung richtet sich an alle Geschichtslehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen ab Klasse 5. Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen sind gefragt! Was denken Sie generell über historische Spielfilme? Wie bewerten Sie das geschichtsdidaktische Potenzial und inwiefern haben Sie historische Spielfilme bislang in Ihrem Unterricht eingesetzt?
Beantworten Sie diese und einige weitere Fragen und unterstützen Sie damit meine Studie! Das Ausfüllen des Online-Fragebogens ist anonym und nimmt ca. 10 Minuten in Anspruch.
Unter folgendem Link können Sie bis zum 11.07.2010 an meiner Forschung teilnehmen:
Unter dem Titel „Populärkultur und Geschichtsvermittlung“ hat das Institut für angewandte Medienbildung und Filmvermittlung in Wien, filmABC, ein Filmheft als didaktische und methodische Handreichung für den Unterricht herausgegeben. Das Heft lässt sich hier als pdf herunterladen. Besprochen werden u.a. Inglorious Basterds, Defiance und Operation Walküre. Hervorzuheben ist die hilfreiche Link- und Literaturliste am Ende.
Die einzigen bewegten Bilder, die Anne Frank zeigen, sind nun im Internet zu sehen. Der Filmausschnitt ist nur 20 Sekunden lang: Das Mädchen aus dem Nachbarhaus heiratet und man sieht Anne bei einem Kameraschwenk aus dem Fenster gelehnt, dem Treiben auf der Straße zusehen. Eingestellt wurde das Video vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam, der auf youtube auch einen eigenen Kanal unterhält mit weiteren Videos und Interviews.
Am 5. Oktober 1969 um 23 Uhr flimmerte die erste Folge der britischen Kultserie über die Bildschirme im Vereinigten Königreich. Wer die erste und weitere Folgen noch einmal sehen möchte, finden sie auf youtube.
Die BBC hat eine mikrige Geburtstagsseite mit einigen Links und alten Fotos eingerichtet. Mehr zum Jubiläum und zur Geschichte der Truppe findet sich auf der offiziellen Homepage. Dort ist u.a auch ein Artikel von Eric Idle zum ruby jubilee.
Schon ein Stück Zeitgeschichte: Michael Palin arbeitet heute als Reiseschriftsteller, u.a. auch für das britische Fernsehen, und ist gerade Präsident der altehrwürdigen Royal Geographical Society geworden. Mit seiner letzten Äußerung hat er die unter Tony Blair begonnene Debatte über die Darstellung des Britischen Empire im Geschichtsunterricht noch einmal neu belebt.
John Cleese, der Ende des Monats 70 wird, hat ein Profil auf Facebook und auf Twitter fast 250.000 eingeschriebene Followers. Wer seine tweets lesen möchte: @JohnCleese „indeed still alive, contrary to rumour“ – sehr lebendig – happy birthday!
… and now for something completely different. 😉
PS. Allen, die Britcoms allgemein gern mögen, sei der gleichnamige Blog von Oliver Nagel empfohlen, der hier auch zum Monty-Python-Jubiläum schreibt.
Der Film aus dem Jahr 2007 war letztes Jahr für den Auslands-Oscar nomminiert. Ich habe mir die DVD im vergangenen Winter in Polen gekauft und mich gewundert, warum er nicht in die deutschen Kinos kommt. Jetzt läuft der Film endlich, auch wenn man sich fragen kann, ob das sehr symbolische gewählte Datum zum Filmstart gut gewählt ist. Vor zwei Jahren lief der Film in Polen übrigens am selben Tag an. Ein bedrückender und absolut sehenswerter Film. Ich wünsche dem Film möglichst viele Zuschauer in Deutschland, da er dazu beitragen kann, dieses für die Polen so zentrale Ereignis in Deutschland bekannter zu machen und somit zu einem besseren Verständnis beizutragen.
Wer sich weiter mit dem in Deutschland bislang wenig bekannten Thema auseinandersetzen möchte, dem seien zwei Bücher empfohlen:
1) Victor Zaslavsky, Klassensäuberung. Das Massaker von Katyn, Berlin 2008.
Erschienen letztes Jahr auch in einer Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Stärke des Buches liegt in der Darstellung der versuchten Verschleierung der Verbrechen durch die Sowjetunion und das Bemühen die Erinnerung auf polnischer Seite aufrechzuerhalten.
2) Norman Davies, Rising ’44. The battle of Warsaw, London 2003.
Entgegen des Titels erzählt das Buch nicht nur die Geschichte des Warschauer Aufstandes, sondern spannt einen weiten Bogen zur Geschichte Polens im 2. Weltkrieg und stellt auch treffend die schwierigen Beziehungen Polens zu den anderen europäischen Staaten dar. Vom Kriegsbeginn über Katyn, den Warschauer Aufstand bis zum Überlassen Polens im sowjetischen Einflussbereich lässt sich hier eine lange, Europa grundlegend prägende Entwicklungslinie ziehen. Insofern geht es hier nicht nur um polnische, sondern europäische Geschichte, die dringend in den deutschen Geschichtsunterricht gehört.
Zur weiteren Information: der polnische Filmtrailer mit englischen Untertiteln
sowie einige aktuelle Besprechungen des Films zum heutigen Start in Deutschland: