Fundstück1: Einstieg e-learning

Für alle Kollegen, die bisher wenig oder gar nicht mit Computer und Internet im Unterricht gearbeitet haben, die sich aber vielleicht auch nicht getraut haben zu fragen… was eigentlich e-learning, ein wiki,  podcasting ist und was sich damit im Unterricht anfangen lässt… hier ein Link zu einem gut verständlichen Einführungsartikel aus der Zeitschrift Computer und Unterricht 62 (2006) von Stefan Aufenanger von der Uni Mainz. Er beschreibt Einsatzmöglichkeiten von e-learning, gibt einen knappen Überblick über lerntheoretische Hintergründe und erklärt einige zentrale Begriffe des e-learning.

Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht

Nach Lesen der Beiträge in der neuen Ausgabe von geschichte für heute bin ich etwas ratlos. Einerseits finde ich die Idee einer stärkeren weltgeschichtlichen Verordnung der eigenen Geschichte überzeugend, andererseits sind m.W. die Vorgaben in Lehrplänen und Rahmenrichtlinien von wenigen Schlaglichtern abgesehen immer noch stark auf die nationale Geschichte ausgerichtet. Ich dachte bislang, eine Erweiterung des Unterrichts um eine  systematische Berücksichtigung verschiedener europäischer Perspektiven wäre bereits ein Gewinn. Gleichzeitig finde ich, dass die Geschichte vor Ort, der Stadt und Region, in der die Schüler leben, gleichfalls zu wenig Berücksichtigung findet. Dies scheinen zunächst gegenläufige Wünsche, die mehr Lerninhalte mit sich bringen, was bei gleichzeitig tendenziell sinkender Stundenzahl für das Fach nicht umsetzbar scheint.

Das von Jürgen Osterhammel vorgeschlagene exemplarische Lernen ist schon jetz wesentliche Grundlage des Geschichtsunterrichts. Durch Vergleichs- und Querschnittsverfahren in globalgeschichtlicher Perspektive kommen zwangsläufig neue Inhalte hinzu, zu deren Gunsten anderes wiederum gestrichen werden müsste. Eine einfache Lösung sehe ich nicht.

Trotz der genannten Bedenken glaube ich, dass es wichtig ist, die unterschiedlichen Perspektiven nicht additiv, sondern als sich gegenseitig ergänzend und unabdingbar zum Verständnis und zur Positionierung der eigenen Geschichte zu sehen. Und deshalb gehört dies in den Geschichtsunterricht, um weder in regional-, noch national- oder eurozentrischen Sichtweisen zu verharren, die auf  das bekannte Problem einer inhärenten Überschätzung des Eigenen und damit einhergehend einer Abwertung des Fremden hinauslaufen.

Entscheidend für die Durchsetzung des Konzepts wird sein, ob in absehbarer Zeit entsprechende Handreichungen, Unterrichtsvorschläge und überarbeitete Schulbücher als weiterhin die entscheidenden Leitmedien für die Gestaltung des Geschichtsunterrichts vorlegt werden, denen es gelingt, die unterschiedlichen Ebenen sinnvoll miteinander zu verbinden und das wissenschaftliche Konzept für den Unterricht umzusetzen.  Einige Unterrichtsvorschläge zum Bereich der Wirtschaft finden sich im aktuellen Heft von Geschichte lernen.

Start

„Das Medium ist die Botschaft. Und das Leit-Medium von Historie in der Gesellschaft ist weder die ‚Quellensammlung‘ (…) noch der listenhafte ‚Leitfadenabriss‘ voll Jahreszahlen. Die Medien von Geschichte sind relativ zahlreich, von der spannenden historischen Erzählung und der bewegenden Biografie über Tageszeitung und Reiseführer, über Denkmal und Gedenktag, über Kommentar und Essay (…), über Roman und Spielfilm zur kompilationsförmigen ‚Fernsehdokumentation und zur thematischen Ausstellung. Kompetenter Umgang mit diesen Medien (und nicht nur mit ‚Dokumenten‘) ist eine wichtige Qualifikation.“

Bodo von Borries, Geschichte Denken Lernen – Welterschließung statt Epochenüberblick, Opladen u.a. 2008, S. 100f.

Um mit dem Blog zu beginnen, werden die nächsten Tage hier zunächst sukzessive Informationen und Materialien eingestellt, die bisher an anderer Stelle zu sehen waren.

Der Begriff „Medien“ ist nicht, wie vielleicht naheliegenderweise zu vermuten, ausschließlich im Sinne digitaler Medien zu verstehen. Die Diskussion über diese „neuen“ Medien muss m.E. auch zu einem Nachdenken über den Einsatz der „alten“ Medien führen, um deren Position im Unterricht gleichsam neu zu bestimmen. Es geht also mehr um „neues Lernen mit Medien“ als um das lange diskutierte Lernen mit „neuen“ Medien. Darüber hinaus gilt es die spezifischen Beitragsmöglichkeiten des Geschichtsunterrichts zu einer allgemeinen Medienbildung (media literacy) zu erörtern. In diesem Zusammenhang ist ja schon verschiedentlich auf die hohe Affinität z.B. historischer Quellenkritik und dem Umgang mit dem Internet als Informations“quelle“ hingewiesen worden.

Der Blog soll Gelegenheit dazu geben, methodische und didaktische Überlegungen zum Einsatz  und Umgang mit Medien im Geschichtsunterricht auszutauschen und zu diskutieren. Ich hoffe, es ist die ein oder andere Anregung für die Gestaltung des Unterrichts dabei.