Archäologie + Gaming = Archäogaming

Als Nischenphänomen gibt es das bereits seit ein paar Jahren: In komplexen Computerweltarchaeologist-vecdone-300pxen die Kulturen der Völker und ihre Kulturgüter im Spiel beobachten und beschreiben, die Darstellung von Archäologie und Archäologen in Computerspielen oder die Spiele und ihre Hardware selbst als Artefakte untersuchen. Das Untersuchungsfeld ist breit und immer auf unsere Lebenswelt bezogen.Eine Übersicht zeigt die Breite der Themen, mit denen sich Archäogamer beschäftigen können.

Seit Juni 2013 gibt es das Blog „Archaeogaming“ des Archäologen Andrew Reinhard. Ein weiteres Blog zum Thema bereits auch schon seit 2014 ist von Tara Copplestone. Im letzten Jahr gab es bereits einige Artikel und Interviews zum Thema (siehe z.B. hier und hier).

Auf dem neuen YouTube-Kanal ArchaeoGames ist heute ein erstes Video zu dem letzte Woche erschienenen Spiel „Far Cry Primal“ veröffentlicht worden, das einen Eindruck von einer Computerspielwelt und einer möglichen Herangehensweise zur Beschäftigung mit einer der dort dargestellten Kulturen vermittelt.

https://www.youtube.com/watch?v=VkeIcdvZFCc

 

Archäologische Befunde virtuell aufbereiten

Interessantes Video, das einen kleinen Einblick gibt, wie Erfahrungen aus Computerspieldesign mit archäologischer Forschung verknüpft werden können.

Das Projekt geht über 3D-Rekonstruktionen von historischen Gebäuden, wie sie schon länger z.B. für Ausstellungen produziert werden, hinaus. Dazu noch ein Beispiel aus Köln. Dort wird in der Innenstadt in der sogenannten archäologischen Zone das Judenviertel der Stadt ergraben. Geplant ist auch ein jüdisches Museum. Der Film auf Youtube ermöglicht in Computerspieloptik einen Gang bzw. Flug durch eine 3D-Rekonstruktion der „ältesten Synagoge nördlich der Alpen“. Das ist eindrucksvoll. Für ein breiteres Publikum braucht es aber mehr Informationen, der reine Film ist nicht ausreichend. Ein Audiokommentar wäre gut, denkbar wären auch  Beschriftungen und Informationen im Video selbst – eventuell als interaktive Punkte oder Flächen. Diese Art der Aufbereitung ist im Vergleich zur Produktion der eigenlichen Rekonstruktion eine – allerdings entscheidende – Kleinigkeit.