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Archiv der Kategorie: Europa
Vorbereitungen Wettbewerb classroom4.eu
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der erste europäische Wettbewerb soll Mitte April starten. Im classroom4.eu-Wiki finden sich seit dieser Woche einige neue und lesenswerte Schüler-Beiträge zur Geschichte des Wahlrechts.
classroom4.eu ist ein europäisches Projekt der Akademie Yuste, das in Form eines Wikis ein interaktives Schulbuch zur europäischen Kulturgeschichte von Schülern für Schülern aufbauen will.
Der Winter 1783/1784 und die Hochwasserkatastrophe von 1784
„Der extreme Winter von 1783/84 der nördlichen Hemisphäre war Resultat einer natürlichen Klimaveränderung. Der Nordwinter 1783/84 gilt als einer der härtesten überhaupt in Mitteleuropa, war aber auch in Nordamerika und Asien bedeutsam. Diesem folgten extreme Überschwemmungen im Februar/März 1784 in Mitteleuropa, die als eine der größten Naturkatastrophen der frühen Neuzeit in Mitteleuropa angesehen werden. Die Ursache dafür wird in besonders schwefelreichen oder besonders heftigen und aschereichen vulkanischen Eruptionen gesehen, die sich in Island und Japan ereigneten.“ Weiterlesen in der Wikipedia.
Einen umfangreichen Artikel zum Thema bietet auch Bernd Nebel auf seiner Seite mit einer Übersicht der in „Deutschland“ vom Hochwasser 1784 zerstörten Brücken. Auf Archivalia sind einige digitalisierte Bücher mit zeitgenössischen Beschreibungen der Katastrophe von 1784 verlinkt.
Zu den Zusammenhängen bzw. Auswirkungen dieser Klimaphänomene auf die Französische Revolution siehe die Seiten 214ff. in der Kulturgeschichte des Klimas von Wolfgang Behringer.
eTwinning im Geschichtsunterricht
Die Präsentation gibt einen Überblick zu den Einsatzmöglichkeiten der europäischen Lernplattform eTwinning im Geschichtsunterricht. M.E. können durch den Einsatz von eTwinning besonders die fachdidaktischen Prinzipien der Multiperspektivität und eine authentische Kontroversität im Unterricht gefördert und unterstützt werden.
Europa & EU in Schule & Unterricht
Die am Blog-Wettbewerb teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben zum Europa-Tag Anfang des Monats das Thema aufgegriffen. Wie und wo erleben sie Europa? Die Einschätzungen der Schüler in ihren Blogeinträgen sind ernüchternd für die Behandlung des Themas „Europa“ in Schule und Unterricht. Hier exemplarisch Auszüge aus einem Beitrag:
„In der Schule, im Sozikurs wird Europa laufend extrem gehypt (warum auch immer…). Und natürlich der Euro. Ansonsten? Nö. […] Die einzige Sache die mir auffällt ist das die EU in der Schule immer bis zum Himmel gelobt wird (in der 9. und 10. Klasse und jetzt auch im Sozi-LK), was komplett kontrovers zur öffentlichen Meinung über die EU in Deutschland ist.“
Klima, Vulkane und die Auswirkungen
Zum Thema, das gerade die Medien beherrscht, eine Buchempfehlung: Wolfgang Behringer, Kulturgeschichte des Klimas. Das Buch ist von 2007. Ich habe es erst vor einem halben Jahr mit großem Interesse gelesen und möchte es hiermit zur Lektüre weiterempfehlen. In einem großen zeitlichen Bogen stellt Behringer Beziehungen zwischen kulturellen Phänomenen, gesellschaftlichen Entwicklungen und klimatischen Einflüssen her. Darunter fallen auch die Auswirkungen mehrere großer Vulkanausbrüche. Über den Zusammenhang von „kleiner Eiszeit“ und den Hexenverfolgungen der Neuzeit hatte ich schon an der Uni was gelernt, neu waren für mich viele andere, plausible Zusammenhänge (z.B. zu den Abbildungen der Totentänze, die oft mit der großen Pest in Verbindung gebracht werden, viele sind aber etwas älter und haben ihren Ursprung in Hungersnöten Anfang des Jahrhunderts, die aus schlechten Wetter und Ernten resultierten), auch wenn zu Recht darauf hingewiesen wurde, dass vieles zunächst doch nur Korrelation und Vermutung ist. Einige eher kritische Rezensionen zum Buch finden sich auf clio online.
Europäische Skulpturenroute Kindertransporte
Am Beginn stand für mich eine zufällige Beobachtung bei Reisen nach London und Danzig. Frau Schäfer, Pressesprecherin der Initiative „Berliner Kinderskulptur“ war so freundlich mir auf den Blogeintrag hin, auf die europäische Dimension der Aktion hinzuweisen, die auch auf der folgenden Karte deutlich wird. Weitere Skulpturen sind an Standorten in Rotterdam und Hamburg geplant:
© Frank Meisler, mit freundlicher Genehmigung von und Dank an Lisa Schäfer (http://www.kindertransporte.de/)
Erste Artikel in classroom4.eu-wiki
Die Schülerinnen und Schüler des 13er Leistungskurses Geschichte haben mehrere Wochen recherchiert und die ersten Artikel stehen im neuen Wiki von classroom4.eu [Seite existiert nicht mehr] nun online. Das europäische Projekt wurde in diesem Blog schon an anderer Stelle ausführlich dargestellt. Die Grundidee ist, die europäische Kulturgeschichte aus regionaler Sicht neu zu schreiben. Schüler schreiben in mehreren Sprachen ein virtuelles Schulbuch für andere Schüler in Europa. Im Wiki können die Geschichten aus den verschiedenen Regionen Europas verknüpft werden, so dass die vielfältigen Verbindungen von Künstlern und Wissenschaftlern und die Weitergabe von Ideen und Erfindungen aufgezeigt werden können.
Artikel gibt es bereits zur Geschichte der Post, der Porträtmalerei, des Pianos, der Linse sowie des geheimen Wahlrechts.
Polen in der Schule
Das Deutsche Polen-Institut bietet mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung 2010 wieder Projekttage für Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz an.
Das Angebot richtet sich an weiterführende Schulen. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 15 Schülerinnen und Schülern. Laut Aussage des DPI sollen die „Projekttage […] den Schülern Einblicke in die Landeskunde und Alltagskultur Polens sowie Grundkenntnisse zur deutsch-polnischen Geschichte und deutsch-polnischen Literaturbeziehungen vermitteln.“ Einen Programmentwurf für einen solchen Projekttages des DPI finden Sie hier. Das Programm kann aber auch den Interessen und Bedürfnissen der jeweiligen Teilnehmer angepasst werden. Die Projekttage eignen sich zudem als Vorbereitung für einen deutsch-polnischen Schüleraustausch und können z.B. auch einen Minisprachkurs umfassen. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung und weitere Infos gibt es über ein entsprechendes Formular oder direkt bei Herrn Mack.
Buchtipp: Zwangsumsiedlung, Flucht und Vertreibung 1939-1959
Zwangsumsiedlung, Flucht und Vertreibung 1939-1959. Atlas zur Geschichte Ostmitteleuropas, hg. v. der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009.
Großartiges Buch mit hervorragendem Kartenmaterial, um das Thema im Unterricht aufzugreifen. Das Buch ist ursprünglich von polnischen Wissenschaftlern erarbeitet und wurde für die Lizenzausgabe der BpB ins Deutsche übersetzt. Daher ergibt sich der Schwerpunkt auf der polnischen Geschichte. Da aber das komplette polnische Territorium vor- und nach dem 2. Weltkrieg miteinbezogen wird, ergibt sich hier eine ausgedehnte mitteleuropäische Perspektive, die auch Deutsche, Ukrainer, Litauer, Weißrussen, Tschechen und Slowaken mit einbzieht. Damit sind natürlich noch längst nicht alle betroffenen Gebiete Europas erfasst, aber diese europäische Perspektive ist m.E. für jede Art der Darstellung und Behandlung absolut grundlegend. Das Buch zeichnet sich neben den hervorragenden Karten durch das gelungene Layout, viele Fotoabbildungen und gelungenen Informationstexten und Übersichtstafeln aus. Es eignet sich daher sowohl zum Einlesen für Lehrer und Schüler in das Thema als auch die Darstellung im Geschichtsbuch als ergänzende Materialfundgrube.
Das Buch kann hier gegen eine Bereitstellungspauschale von 6 7€ bei der BpB bestellt werden. Es wäre wünschenswert, wenn das Buch in Deutschland breit rezepiert würde, da die Diskussion um Zwangsumsiedlung, Flucht und Vertreibung ja weiterhin eine hoch sensible und politische Angelegenheit ist, die einen entsprechend hohen Grad an Informiertheit in einer möglichst breiten Öffentlichkeit erfordert.
Zum „Vertriebenen-Streit“ auch ein ganz aktueller Artikel in der taz, ein Interview mit dem polnischen Historiker Tomasz Szarota.

